Mehr Platz, Licht und Natur für alle
Die Stiftung Zürcher Lighthouse zieht Anfang 2023 in ein doppelt so grosses Palliativzentrum. Der elegante Neubau besticht nicht nur durch sein Äusseres.
Auf der riesigen Baustelle im Zürcher Hardquartier im Kreis 4 herrscht Hochbetrieb. In Sichtweite des bekannten «Primetower» stehen mehrere Kräne der Bauunternehmung Anliker. Dutzende Menschen ziehen neue Mehrfamilienhäuser der Dr. Stephan à Porta-Stiftung in die Höhe. Die gemeinnützige Stiftung besitzt im Hardquartier diverse Liegenschaften aus den 1930er-Jahren.
Die Stiftung Zürcher Lighthouse wird Gebäude mieten
Die à Porta-Stiftung hat bereits einen Grossteil der preiswerten Mietwohnungen im Hardquartier saniert. Im Sommer 2020 begann mit den Ersatzneubauten von 148 Wohnungen und dem neuen Lighthouse-Pflegeheim die letzte Bauetappe. Martin Schwager, ETH-Architekt BSA und einer der Partner des Architektenbüros «Ken Architekten BSA AG» in Zürich, ist Gesamtleiter für das neue Lighthouse. Er sagt: «Bei uns arbeitet aktuell ein zehnköpfiges Team am Projekt.»
Mehr Platz, Licht und Natur für alle
Die Neubauten sind in vier Angebote gegliedert: Familien, Kleinhaushalte, Wohngemeinschaften sowie dem Pflegeheim Zürcher Lighthouse. Die Stiftung Zürcher Lighthouse wird von der à Porta-Stiftung den Teil des Neubaus mieten, der sich an der Ecke der Hohl- und Eglistrasse befindet. Martin Schwager beschreibt vor dem Kartonmodell stehend das Grossprojekt in wenigen Sätzen: «Zwei C-förmige Neubauten umfassen zwei dicht bepflanzte Wohnhöfe. Die dazwischenliegende Gasse ist Teil der gemeinschaftlich nutzbaren Aussenräume. Mit einem herausragenden Rundbau als Emblem wird das Lighthouse einen angemessenen öffentlichen Auftritt erhalten.» Die mit Kalksandstein gemauerten Häuser wirken auf den an den Wänden hängenden Plänen elegant. Die grosszügigen Innenräume werden durch kräftige Farben geprägt.
Horst Ubrich: «Mit dem geplanten Umzug reagiert das Lighthouse auf die steigende Nachfrage nach hochwertiger palliativer Pflege.»
Architekt Martin Schwager bringt das Baukonzept für das Lighthouse in wenigen Worten auf den Punkt: «Es bietet mehr Platz, Licht und Natur für alle.» Er hält erleichtert fest: «Gegen unser Projekt gab es keine Einsprachen.» Das sei bei dieser Projektgrösse keine Selbstverständlichkeit. Die Planung und der Neubau seien jedoch anspruchsvoll: «Wir haben es bei dieser Grossüberbauung mit rund 25 Fachstellen zu tun.»
Tageszentrum für unheilbar kranke Menschen
Lighthouse-Geschäftsleiter Horst Ubrich beschäftigt sich seit 2014 mit der Planung des neuen Lighthouse-Baus. Gemäss Ubrich «war es nicht leicht, für ein Pflegeheim wie das Lighthouse ein neues Gebäude zu finden.» Er betont: «Es ist für uns ein Glücksfall, dass wir dieses Projekt mit der gemeinnützigen à Porta-Stiftung realisieren können.» Das in die Jahre gekommene Lighthouse am Zürichberg biete zuwenig Platz und Komfort. «Mit dem
Martin Schwager: «Hier können sie auch im Bett liegend den Himmel oder die Sterne betrachten.»
geplanten Umzug im Februar 2023 reagiert die Stiftung Zürcher Lighthouse auch auf die steigende Nachfrage nach hochwertiger palliativer Pflege.» Mitarbeitende und Bewohnerinnen und Bewohner des neuen Lighthouse können sich auf 42 moderne Zimmer und diverse Nebenräume freuen. Ubrich erklärt: «Das neue Lighthouse wird auch ein Tageszentrum für die ambulante Behandlung von Menschen mit lebensbegrenzenden oder chronischen Erkrankungen umfassen.»
Kindergarten in direkter Nachbarschaft
Direkt neben dem neuen Lighthouse entsteht gemäss Architekt Martin Schwager ein Kindergarten. Er hält fest: «Es wird keine räumliche Trennung zwischen Kindergarten und Lighthouse geben. Die Verantwortlichen des Lighthouse und wir Planer möchten bewusst die beiden Lebenswelten verbinden.» Wer sich am Kinderlärm stört, findet im neuen Lighthouse nicht nur in den Einzelzimmern Ruhe. Schwager sagt: «Auf der riesigen Dachterrasse planen wir einen sehr privaten Aussenraum. Er wird von Einblicken geschützt sein und den zukünftigen Bewohnerinnen und Bewohnern als Rückzugs- und Erholungsraum dienen. Hier können sie auch im Bett liegend den Himmel oder die Sterne betrachten.»
An der Eglistrasse werden künftig alle Zimmer mit eigenen Bädern, Bodenheizung und guter Raumakustik ausgestattet sein. Architekt Schwager betont den Raumgewinn: «Die Zimmer sind mit rund 20 Quadratmetern Fläche relativ geräumig.» Und auch die Lighthouse-Mitarbeitenden hätten mehr Platz, kürzere Wege und mehr pflegerische sowie medizinische Möglichkeiten.
Rollstuhlgängige und behindertengerechte Räume
Lighthouse-Geschäftsleiter Horst Ubrich freut sich auch über viele Balkone und mehr Grünflächen: «Aus dem grosszügigen Speisesaal im Erdgeschoss werden die Menschen direkt in den grünen Aussenraum sehen. Der tolle Garten wird auch begeh- bzw. befahrbar sein.» Alle Räume im neuen Lighthouse werden behindertengerecht und rollstuhlgängig gestaltet. Doch was passiert mit dem bisherigen Lighthouse an der